Bezirksverband Augsburg
im Diözesanverband Augsburg

Adolph Kolping

Vom Schuhmacher zum Sozialreformer

Gesellenvater - auch heute noch umschreibt dies, was Adolph Kolping getan und gewollt hat. Nur wenige wissen, dass Adolph Kolping als Sozialreformer auch einer der ersten Sozialpolitiker war.

Adolph Kolping, 8.12.1813 bis 4.12.1865, erlernte den Beruf des Schuhmachers, bevor er sich entschloss, Priester zu werden. Die Probleme der arbeitslosen Menschen ließen ihn auch als Priester nicht los. In seiner ersten Kaplanstelle in der industriell aufstrebenden Stadt Elberfeld lernte er die großen Probleme dieser Menschen noch besser erkennen und erhielt hier auch seine Berufung, sich den Fragen der arbeitenden Menschen intensiver anzunehmen.

Am 6. Mai 1849 gründete er in Köln mit sieben Gesellen den Katholischen Gesellenverein. Zur gleichen Stunde sprach Karl Marx im überfüllten Kölner Gürzenich über sein kommunistisches Manifest. Adolph Kolping wie auch Karl Marx wollten durch ihre Arbeit und durch ihr Programm mithelfen, die sozialen Mißstände ihrer Zeit zu lösen.

Zwei Männer, zwei Wege. Der eine Weg war der Aufruf zum Klassenkampf, der andere Weg war der Weg der "tätigen Liebe", des sozialen Wandels durch Veränderung des Menschen. Kolping wollte durch Bildung die Gesellen befähigen, die veränderten Verhältnisse besser zu meistern, ihren sozialen Status zu verbessern und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Dies wollte er durch eine Wiederbesinnung auf die grundlegenden Werte und die Bedeutung von Religion, Familie und Beruf erreichen.

 

Aus dem Katholischen Gesellenverein Adolph Kolpings, der sich schon zu seinen Lebzeiten über ganz Europa ausgebreitet hatte, ist ein weltweit verbreiteter Verband geworden. Das internationale Kolpingwerk hat in 60 Ländern der Erde mehr als 400.000 Mitglieder (Stand 2016).

Heute offen für Frauen, Männer und Jugendliche aus allen Berufen, will das Kolpingwerk eine Bildungs- und Aktionsgemeinschaft sein und mitwirken an der Errichtung und Gestaltung einer menschenwürdigen Welt.
Ein Schwerpunkt dabei ist das Engagement für die Menschen in der Dritten Welt.

Im Zusammenwirken zwischen Mitgliedern aus Industriestaaten und der Dritten Welt soll erreicht werden, dass die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Wohnung und Bildung für alle Menschen gesichert werden. Darüber hinaus soll geholfen werden, eine gerechtere Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung aufzubauen.

Link: Das Leitbild des Kolpingwerks Deutschland